Samstag, 17. März 2012

Australien: Blue Mountains










Hier kommt der Eintrag zu den Blue Mountains. Falls es irgendwie verworren klingt, dann verzeiht mir bitte - ich habe die Nacht im Nachtbus verbracht, und die Nacht davor waren wir dann doch tatsaechlich erst um 4:00 Uhr morgens im Bett. Nicht so ganz meine Zeit. Gaehn. 

Es ist ansonsten nun vollbracht - die letzten Fotos habe ich noch fuer euch eingefuegt (guckt mal die Eintraege zu Tasmanien und Melbourne durch), und jetzt ist der Rest der Reise fest gebucht (Singapur und noch mal Bangkok). Ach je. Jetzt ist es wirklich bald vorbei.

Einerseits freue ich mich total auf zu Hause: Meinen Mann, meine Schwestern, meine Eltern, die Kollegen, den Komfort des eigenen Heims (Internet und Telefon, echt unbezahlbar) und auch wieder meine eigene Kueche. Einfach mal wieder ein paar Wochen und Monate an einem Ort bleiben, und mich nicht um meine naechsten Unterkuenfte kuemmern muessen. Trotzdem ist es komisch zu wissen, dass es noch 8x Schlafen ist, und dann ist der ganze Spass vorbei.

Ich bin so unglaublich froh, dass ich diese Reise gewagt habe. Die wird wirklich mein ganzes Leben bei mir bleiben. Und so uebe ich mich weiter darin, mich schon in meinen Alltag im schoenen Duesseldorf hineinzudenken. Ich befuerchte, ihr werdet ein wenig Geduld mit mir haben muessen.

Hier kommt nun, was in den Blue Mountains los war - im Grunde war das, was ich eigentlich machen wollte: Das erste mal so richtig Couch Surfing. In Bangkok hatte das nicht so geklappt, und ich hatte mich mit Edwina nur auf ein Dinner getroffen (und sie jetzt leider auf dem Rueckweg nach Melbourne auch noch verpasst). Danach hatte ich es mangels staendigem Internet erst gar nicht mehr probiert, da ich ja staendig woanders war.

Jetzt hatte ich aber doch meine Couchsurfing-Erfahrung - man wohnt bei der lokalen Bevoelkerung und lernt Land und Leute so richtig kennen. Hier, was wir die Tage in den Blue Mountains alles gemacht haben:

Sonntag, 11. Maerz:
Nach einer Nacht, die ich dann doch nicht unter dem freien Sternenhimmel Tasmaniens verbringen musste, bin ich supererholt aufgewacht. Ein sehr netter tasmanischer Busfahrer holte mich morgens ab, und dann ging es auch schon zum Flughafen von Launceston. Wer jetzt (wie ich) denkt, dass der Busfahrer vermutlich auch der Zollbeamte, der Kioskverkaeufer und der Flugbegleiter ist, der unterschaetzt Tasmanien. Der Flughafen war doch ueberraschend gross, fast wie der von Hobart. Zu letzterem hatte ich uebrigens die suesse Geschichte vergessen, dass mir jemand erzaehlte, dass es frueher in Hobart auch internationale Fluege gegeben haette. Bei weiterem Nachfragen stellte sich heraus, dass es Fluege von und nach Christchurch (Neuseeland) gewesen sind (was in meinen Augen nicht so schrecklich international ist, aber gut). Und die waeren auch nur samstags gewesen. Ich musste doch sehr schmunzeln. Der Flughafen Duesseldorf International hat da doch ein klein wenig mehr Passagieraufkommen.
Ich bin also von Launceston nach Sydney geflogen, und dann an den Bahnhof Sydney Central und von dort nach Springwood in die Blue Mountains. Gegen 14:30 Uhr war ich da und Evan hat mich abgeholt. An dem Tag haben wir noch fuer die naechsten Tage eingekauft, was bei meinem Einkaufsverhalten gerne eine laengere Aktion wird. Dann habe ich meine kleine Residenz unten im Haus bezogen: Eine ganze Etage samt Badezimmer fuer mich alleine - Couchsurfing vom Feinsten.
Da ich an dem Tag in den Blue Mountains damals meine Leuchtpilze zermatscht hatte, hatte Evan noch mal welche mitgebracht. Nach Einbruch der Dunkelheit haben wir uns den Pilz noch mal angeguckt. Absolut unecht, wuerde man denken! Der sieht aus wie die leuchtenden Aufkleber, die man Kindern als Sternenhimmel in ihr Zimmer klebt, nur eben als Pilz.
Ausserdem habe ich noch erfahren, dass ein guter Freund von Evan am selben Abend im Fernsehen zu sehen sei - ein Blockbuster, den wir natuerlich geguckt haben. Und zu guter Letzt dreht jemand aktuell einen Film ueber Evan selbst. Was ich hier fuer Prominenz kennenlerne, was?

Montag, 12. Maerz:
Heute waren wir schon wieder einkaufen, Evan hat einen Psychotest mit mir gemacht, der mir meine Einstellung zum allen grossen Themen des Lebens verraten hat (bzw. bestaetigt), es hat viel geregnet und wir haben ein schier endloses Hoerspiel gehoert, das Evan fuer eine Art von Mittelalterfestspielen geschrieben hat. Er hat frueher viel in der Art organisiert und war damit auch mehrmals in der Zeitung. Was wir uns auch alles angeguckt haben.
Heute und auch die naechsten Tage haben wir seine unfassbare Musiksammlung durchgehoert - ich habe noch nie eine so gut sortierte Sammlung gesehen. Er hat die Ordner nach Stimmungen betitelt, und so hatten wir fuer jede Stimmung die passende Musik. Mir haben eigentlich nur die gefallen, die "happy" hiessen, und ein bisschen mehr Beat hatten. Bei Balladen schlafe ich einfach im Sitzen ein. 
Ich habe nach langer Zeit einen Schluck Weisswein probiert und wieder festgestellt, dass ich auch ohne Wein gut lebe.
Gegessen haben wir irgendwie nur Obst, Nuesse, Gemuese und Reis. Evan wollte unbedingt die Tage so essen wie ich (und hat das auch geschafft). Hihi.
Ansonsten sind wir gut darin, den Tag zu verquatschen. Ich bin, haltet euch fest, wirklich mit Abstand noch nie so viel ueber meinen Lebensstil gefragt worden. Evan hat daran ein grosses Interesse und weiss auch selbst sehr gut Bescheid. Das, was ich mache, ist ihm aber noch neu.
Wir haben jeder geschaetzte 23 Tassen Roiboostee getrunken - ein totales Kaffeekraenzchen.

Dienstag, 13. Maerz:
Heute hatten wir genug des Quatschens und Teetrinker-Daseins und haben den ersten Bushwalk gewagt. Evan war der Meinung, ich koennte auch in Sandalen und kurzer Hose gehen. Ich fand die Idee direkt schon zu Anfang nicht mehr gut. Ich hatte am Ende drei Blutegel an den Beinen und habe mir das rechte Bein aufgeschuerft. Leicht genervt nahm ich mir vor, ab dann wieder alles mit festen Schuhen und langer Hose zu machen. Wer rennt schon gerne mit halbnackten Beinen in dorniges Gestruepp? Wir zieht sich gerne kleine Steine und Stoecke in die Sandale? Eben, ich auch nicht. Ich hab's aber ueberlebt.
Spaeter haben wir den Rest des Mittelalter-Hoerspiels gehoert bei weiteren bodenlosen Tassen Roiboostee.
Abends habe ich uns Quinoa gekocht (kommt, er wollte es so!) und er hat es brav gegessen. Entweder ist er ein guter Schauspieler, oder er kann sowas genauso gut essen wie ich. Es gab jedenfalls keine verzogene Miene. Andererseits: Die Aborigines ziehen sich ja gegenseitig auch ohne Betaeubung die Eckzaehne, das muss man vielleicht noch mit einberechnen.
Abends sind wir vom Thema Obst zum Thema Meditationstechniken und Spiritualitaet umgeschwenkt. Wir hatten eine wirklich etwas gruselige Erfahrung: Ich habe ihm eine spukige Geschichte aus meiner Vergangenheit erzaehlt, und hatte beim Erzaehlen irgendwie schon das Gefuehl, dass ich ihm das gerade alles zum zweiten Mal sage. Er meinte zwischendurch, er wuesste schon, wie die Geschichte endet. Das Komische ist: Wir sind bis heute nicht darauf gekommen, wann ich ihm das erzaehlt haben koennte. Es war nicht gerade leichte Kost, und weder bei der Tagestour noch am Telefon sind wir je auf solche Themen gekommen. Keine Ahnung. Sehr gruselig. Vielleicht im Traum? Parallelwelt? Wir haben es nicht herausgefunden.
Die Aborigines hatten bzw. haben eine recht klare Rollenverteilung, um die ich jetzt auch nicht herumkam. "Ich bin gleich wieder da, und du kannst ja in der Zeit den Abwasch machen". Weisste Bescheid. Als Evan irgendwann wieder um die Ecke kam, war ich mit dem Abwasch fertig und er verkuendete stolz, dass er gerade 20 Minuten vor allen moeglichen Karten gesessen haette, und jetzt die Planung fuer den naechsten Tag stuende. Zugegebenermassen funktioniert diese Aufteilung recht gut - die Kueche war wieder sauber und der naechste Tag war voll durchorganisiert.

Mittwoch, 14. Maerz:
Heute ging es um 6:00 Uhr morgens los, direkt mit dem Auto in Richtung Sonnenaufgang. Wir haben wirklich sehr viel gemacht: Wir haben erst die "Three Sisters", eine Felsformation, gesehen, und mehrere Aussichtspunkte; danach waren wir fuer ein paar Stunden bei Evans Freund Sasha, der der Enkel einer deutschen Oma ist und auf einer Permakulturplantage lebt; und zu guter Letzt waren wir noch fuer zwei Bushwalks in einem anderen Teil der Blue Mountains (die Namen sind mir entfallen, und ich habe so wenig notiert an dem Tag). 
Die morgendlichen Felsformationen waren echt schoen, und sind das, was man als Tourist hier ueblicherweise zu sehen bekommt. Ausserdem haben wir uns die kleine Innenstadt von Leura angeguckt.
Sasha, Evans Freund, wohnt irgendwo in der Pampa, und wir mussten barfuss einen Fluss durchqueren und dann durch mehrere Hundert Meter Matsch waten (in geliehenen Matsch-Sandalen), bis wir auf der Plantage ankamen. Ich glaube, dass das nicht fuer jeden etwas gewesen waere, aber ich habe mich einfach mal darauf eingelassen. Staendig wollte jemand meine Hand nehmen und mir helfen, was ich langsam als Diskriminierung empfinde. Ich sage mal so: Alle sind an dem Tag mal gerutscht oder hingefallen, ausser .... ja genau, ausser mir! Bevor mich einer der Herren noch mit in den Abgrund oder in diverse Flussbetten reisst, bin ich meist doch lieber auf mich allein gestellt geklettert und gewatet.
Sashas Hund habe ich mit vielen Stoeckchen ueber die Felder gejagt (wir deutschen Frauen sind einfach super mit Hunden, hihi, der Hund hatte echt seinen Spass), und wir haben alle Felder samt aller Fruechte und Gemuese bestaunt, genauso wie die Ziegen und Huehner. Sasha war im Fluss schwimmen - der australische Mann scheint recht entspannt zu sein, was seinen Koerper angeht. Ich schreckte ein wenig hoch, als er auf ein mal in Unterhose neben mir stand und dann mit Anlauf in den Fluss sprang. Andere Laender, andere Sitten, ich sag's euch.
Wir haben aus ein bis zwei Stunden natuerlich vier werden lassen, was unsere Planung ein wenig durcheinanderbringen sollte (aber so ist es ja immer). Zum Schluss war ich noch auf dem Klo der Plantage, ein kleines Haeuschen mit einem Eimer, und am Ende streut man Hasenstreu obendrauf. Ich fand das so super, dass ich allein deshalb ein mal gegangen waere, auch, wenn ich nicht gemusst haette.
Wir bekamen noch Kraeuter und die Kontaktdaten der deutschen Oma mit auf den Weg (ich habe es aber nicht mehr geschafft, sie noch zu besuchen), und dann ging es weiter durch die Blue Mountains.
Wir sind bestimmt ueber eine Stunde eine Strasse entlang gefahren, die vor Schlagloechern nur so wimmelte. Nicht gerade komfortabel, und da wir schon etwas angemuedet waren, ging unsere Laune auch langsam in den Keller. Irgendwann war es dann aber auch vorbei, und wir konnten loslegen.
Wir sind in eine Hoehle voller Gluehwuermchen (mit nur einer Taschenlampe, ratet, wer die hatte - ich war es nicht) und haben es trotz schlechtem Licht und rutschigen Steinen geschafft, dort heil wieder herauszukommen; Wir waren in einem geheimen Canyon, der eher klein ist, den dafuer aber scheinbar kaum jemand kennt; Wir haben eine toedliche Schlange gesehen, die aber vor uns so schnell weggeschlaengelt ist wie wir zur Seite gesprungen sind - ganz schwarz und wunderschoen, und eine toedliche Schlange gehoert ja in Australien irgendwie dazu, und sie war auch ganz brav; Und dann hatten wir gehofft, noch mehr Zeit zu haben, aber wir haben wenigstens noch die letzten 10 Minuten vom Sonnenuntergang mit Blick auf ein ganzes Tal gehabt - wir sassen mitten auf der Felswand. Das war sowas von cool! Ich bin ehrlich gesagt froh, dass niemand sonst dabei war. Ich war mal wieder bis oben hin vollgeballert mit Datteln, von daher habe ich das ausgehalten. Ich war aber froh, auf niemanden sonst aufpassen zu muessen und mich ganz auf mich selbst konzentrieren zu koennen. Die Felswand war voellig unbefestigt. Man braucht viel Kraft (und das nach einem langen Tag um 20:00 Uhr), man braucht starke Nerven, und man braucht ein wenig Ausdauer. Die Steine, auf die man getreten ist, sind gerne mal einfach 50cm nach unten gerutscht. Die Baeume, an denen man sich festgehalten hat, hatte man gerne mal in der Hand. Ich musste ganz schoen klettern und kraxeln, und bin mehrmals den Berg wieder runter gerutscht. Evan sagte am Ende selbst, dass dieser Bushwalk sehr hart gewesen waere. Ein Mal bestand der Abstieg darin, dass ich zwei Meter nach unten wollte, und mich mit Hintern/unterem Ruecken an die eine und meinen Fuessen an die andere Felswand gepresst habe. Und es ging. Evan ist einfach groesser, von daher kann er sich da anders runterhangeln. Ich habe alle diese Stunts alleine vollbracht (yeah!). Evan wollte mir die ersten drei Mal unbedingt helfen, aber ganz ehrlich: Beim Felsen weiss ich, was er macht - bei einem Menschen nicht. Mir ist lieber, ich kann mich voll auf mich konzentrieren. Ausserdem wuesste ich sonst nie, ob ich es alleine geschaefft haette. "I'd rather fall than take your hand!" habe ich ihm ein mal beherzt sagen muessen - Ich fliege lieber hin, als dass ich mir (in der falschen Situation) helfen lasse. Damit habe ich mir fuer den Rest des Abends den Beinamen "stoische Germanin" eingehandelt. Ich glaube immer noch, dass es ohne fremdes Eingreifen am besten klappt, und dass ich ausserdem viel mehr Freude daran habe, wenn ich den Felsen alleine bezwinge. Das war aber auch das einzige Mal, dass wir ein bisschen aneinander geraten sind. Den Rest der Zeit haben wir uns wirklich sehr gut verstanden.
Auf dem Rueckweg war es schon dunkel, und wir haben noch gerade den Weg aus dem Wald heraus gefunden. Dann ging es wieder endlos lang ueber die geloecherte Strasse, und wir waren dann gegen 22:00 Uhr muede, hungrig und platt zu Hause. Fuer meine Wander-und Kletter-Aktion heute habe ich mir aber ein grosses Lob eingehandelt, was mich natuerlich sehr gefreut hat. Ich habe ihm zum Dank noch was zu Essen gemacht - ein Mal fuer den Tag, und dann dafuer, dass er einfach solange die Klappe gehalten hat, als ich auf der Rueckfahrt langsam muede und zickig wurde, bis es wieder gut war.

Donnerstag, 15. Maerz:
Heute hatte Evan eine seiner Tagestouren, und ich habe im Haus fast fuenf Stunden lang den Eintrag zu Tasmanien geschrieben. Ich habe ausserdem den Nachtbus von Sydney nach Melbourne gebucht. Alle Fluege waren durch die Formel 1 in Melbourne so teuer, dass ich das wirklich nicht zahlen wollte. Sonst fliegt man ja hier fuer einen Appel und ein Ei, aber bei Melbourne muss man offenbar echt aufpassen. Hier jagt ja wirklich ein Event das naechste.
Abends waere ich dann durch den Busch zum Einkaufen gegangen, und Evan hatte mir auch eine ganz tolle Karte gemalt, aber ich habe den Eingang nicht gefunden ... so kehrte ich wieder um und bin als gutes Stadtkind an den PC, habe ueber Google Maps geguckt, wo ich bin, und wo der Supermarkt ist, und habe die Karte selbst vervollstaendigt. Und alles gefunden. Hurra!
Abends habe ich uns Salat mit viel Avocado und noch mehr Polenta-Ecken gemacht, die wirklich lecker waren.

Freitag, 16. Maerz:
Obwohl wir nach einer endlosen Comedysendung wieder spaet im Bett waren, bin ich doch heute Morgen gerne frueh rausgehuepft, um meiner Schwiegermutter zum Geburtstag zu gratulieren. Natuerlich hat dann mit der Telefonkarte wieder etwas nicht funktioniert, wie in Sydney schon, aber dann haben wir kurz ueber Handy gesprochen.
Ich habe ueber 15 Postkarten geschrieben und bin noch mal in die Innenstadt getrabt, um sie dort einzuwerfen.
Ich habe Evan alle moeglichen Quellen zur Obsternaehrung im Internet gezeigt, unter anderem das Hauptforum und ein Programm zur Berechnung der taeglichen Nahrungsaufnahme (anfangs braucht das ein wenig Uebung).
Tagsueber waren zwei Firmen da, weil Evan Kostenvoranschlaege zu einer Renovierungsarbeit haben wollte. Ich habe in der Zeit in seinem Bad oben nach Klopapier gesucht und dabei Bambuszahnbuersten gefunden - jetzt sage noch einer, wir seien nicht Geschwister im Geiste! Dass ich das noch erleben darf.
Evan hatte mir vorher schon erklaert, dass die untere Etage jetzt mein Haus sei. Er fragte dann tatsaechlich ganz ernsthaft, ob der Makler zu mir nach unten kommen koennte. Ich fand das wirklich extrem gastfreundlich und bejahte selbstverstaendlich.
Spaeter haben wir in Evans Garten bei Sommerregen Wildkraeuter gepflueckt. Bestimmt fuenf Minuten haben wir unter einem Hain auf zwei Gartenstuehlen gesessen - wieder mal so ein geheimer Ort, diesmal im Garten, den man vom Haus aus fast gar nicht sehen kann. Dann kamen die Muecken und wir sind wieder nach drinnen geflitzt.
Heute habe fuer das Dinner mit meinen besten Gemuesekreationen aufgewartet: Gefuellte Pilze (mit Maiscreme), gefuellte Paprika (mit Guacamole) und gefuellte Tomate (mit Hummus). Lecker, lecker!
Spaeter habe ich Evan gefragt, ob er eigentlich vom Sternzeichen her Zwilling ist, und das stimmte wirklich. Schon lustig, denn mit Zwillingen verstehe ich mich auf eine luftig-leichte Art erfahrungsgemaess immer gut. Ob doch etwas dran ist an den Sternzeichen? Ich glaube ja nicht unbedingt daran, aber ich fand es schon erwaehnenswert, dass es in diesem Fall wieder zutraf.

Samstag, 17. Maerz:
Heute war ich wieder eine fleissige Hausfrau und habe alles in der unteren Etage geputzt und oben komplett durchgesaugt. Alles sah wirklich wieder blitzeblank aus. Ausserdem hat Evan mittlerweile mehrere Tage vegan gegessen, und ob man es glaubt oder nicht, aber sieht wirklich gesuender aus. Er hatte mir die Tage ueber schon vom allem berichtet, was auf einmal besser geworden ist. Die Ergebnisse sind doch schockierend: von freierer Atmung angefangen und tausend andere Symptome, die auf einmal veschwunden sind. Er meinte, dass er es ohne mich nicht gemacht haette. Das glaube ich auch - man braucht anfangs jemanden, der mit einem geht. Ich haette mich ohne ihn auch sicher nicht auf den Weg in die Blue Mountains gemacht, und fuer ihn war es ein Spaziergang. Fuer mich ist meine Ernaehrung nach fast sieben Jahren ein Spaziergang.
So hinterlasse ich die Aborigines doch besser, als ich sie vorgefunden habe. ;-)
Nachmittags wollte er unbedingt, dass ich noch seine Haare schneide (er ist ja sowas von tapfer!). Ich habe das auch gemacht, und es sieht echt ok aus. Fand ich. Er auch. Aber mal sehen, ob er nicht doch noch zum Friseur rennt. 
Wir haben schnell mittags die Waesche angestellt, damit sie bis 17:30 Uhr noch trocken wurde. Ich musste den Zug um 18:00 Uhr nach Sydney nehmen, und Evan ist am naechsten Morgen um 6:00 Uhr in Richtung Gold Coast losgeflogen zu einem Treffen mit Freunden. Daher bestand unser Tag nur in hektischem Packen, dem unermuedlichen Aufessen von allem, was sich nicht lange haelt, und dem Herumraeumen von Waesche und meinen Sachen. Es hat tagsueber wieder geregnet, und so sind wir dann das kurze Stueck mit dem Auto zum Bahnhof gefahren.
Wir haben uns zum Abschied noch fest gedrueckt. Ich glaube, ich uebertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich in Evan wirklich jemanden gefunden habe, mit dem ich noch laenger Kontakt halten werde. Ich fand die Zeit in den Blue Mountains absolut spannend, und auch entspannend, und Evan haut immer neue Sachen raus wie Filme, die ueber ihn gedreht werden etc., und dass er jahrelang eine Ski-Lodge in den Snowy Mountains gemanaget hat, und ausserdem haben wir einfach sehr aehnliche Interessen und Ansichten.
Ich hatte das Gefuehl, dass er es sehr genossen hat, mal wieder Besuch zu haben. So ganz alleine lebt es sich ja vermutlich doch ... naja, eben alleine. Und man kann ihm auch nicht vorwerfen, dass er nicht von meinem Wissen Gebrauch gemacht haette. Er hat wirklich jede Frage gestellt, die ihm eingefallen ist, glaube ich. Ich hoffe, es verschlaegt mich eines Tages noch mal hierher - bei einem Sommerregen in den australischen Blue Mountains auf der supergemuetlichen Couch zu doesen war einfach richtig Urlaub. Hach ja.


Und damit endet es fuer den heutigen Eintrag. Mir fallen echt fast die Augen zu, und ich gehe jetzt ins Hostel und schlafe ein bisschen aus. Morgen geht es frueh zum Flughafen und dann 9 Stunden lang nach Singapur. Zum Glueck ist alles vorbereitet - ausser Schlafen faellt mir gerade echt wenig ein, was ich gerne machen wuerde. Gaehn.

Ganz liebe Gruesse
Lissa















































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