Samstag, 24. März 2012

Singapur: Singapur






Ihr Lieben, schoene Gruesse aus Bangkok, von wo es unfassbarerweise uebermorgen wieder nach Duesseldorf geht.


Ja. Singapur. Dazu muss ich jetzt wohl auch ein paar Zeilen schreiben. Aber zuerst muss ich einen Nachtrag zu einer sehr lustigen Szene verfassen, die ich wirklich in meinen Notizen uebersehen habe. Da stand nur ganz klein "bush spa", was der Szene aber keinesfalls gerecht wird. Also:

Nachtrag zu Dienstag, 13. Maerz:
Wer sich noch vage erinnert (ich erinnere mich ja kaum noch daran, hier geht alles so schnell), weiss, dass ich an diesem Tag noch in den Blue Mountains war. Ich hatte ja von diesem lustigen bush walk erzaehlt, von dem ich mit aufgeschrammtem Bein und mit Blutegeln wieder zurueck ins Baumhaus kam. Ob all meiner Helden- und Verletzungsgeschichten habe ich voellig das bush spa vergessen.
Es handelt sich dabei um eine Vertiefung in einem Fluss - quasi eine Badewanne in der Natur. Man kann sich einfach hineinsetzen und hockt mitten in den Blue Mountains in einem kleinen Spa. Nun war es so, dass Tourguide Evan selbstverstaendlich (mir unbekannterweise) in Badehose losgewandert war, es aber offenkundig versauemt hatte, mich ueber diese geplante Aktivitaet zu informieren.
Tja. Wir kamen also zu dem tollen Spa, und nach vielen Fotos huepfte Evan dann aus seinen Sachen raus (naja, bis auf die Badehose eben) und in den Pool rein. Hatte ich erwaehnt, dass die Australier irgendwie schnell halbnackt sind? ;-)
Falls ihr euch das Spa als ein nettes, kleines Wasserbecken vorstellt, in das man auch seine Fuesse haette halten koennen, dann muss ich die Beschreibung noch konkretiesieren: Man musste, wie bei allem in den Blue Mountains, selbstverstaendlich wieder ein wenig halsbrecherisch zum Wasser hinabklettern. Die rutschigen Steine helfen nicht, genausowenig wie die Abwesenheit von Bauemen oder Pflanzen, um sich Halt zu verschaffen.
Es folgte dann eine so richtig schoen bloede, energische, nervige, medium-hasserfuellte Diskussion zwischen Mann und Frau. Evan sass zufrieden grinsend unten im Wasser und fragte, ob ich nicht auch kommen moechte, und ich stand mit einer Mischung aus Genervtheit und Neugier oben auf dem Felsen. Selbstverstaendlich wollte ich auch ins Wasser - es ist ein totales Abenteuer, mitten in den Bergen zu baden, umgeben von wildem Urwald und fernab der Zivilisation. Ich fand die Ausgangssituation aber verdammt ungerecht (Mann: Badesachen, Frau: keine Badesachen).
Als ich mit den Worten "Ich hab' ein Messer dabei" ernsten Blickes auf mein Waffenarsenal verwies, guckte er leicht entsetzt und fragte "Wie, die ganze Zeit schon?". Seht ihr, das gute Gefro, die Allzweckwaffe schlechthin. Daraufhin hat Evan angeblich (wie sollte ich das kontrollieren, als ich in die Schlucht hinabstieg!) die ganze Zeit in die andere Richtung geguckt, waehrend ich ins bush spa geklettert bin - ja genau, ihr denkt richtig, dann eben "ohne alles".
Ich war mir nicht sicher, ob ich ihm danken sollte dafuer, dass er mich an so tolle Orte bringt, oder ihn schlagen dafuer, dass er entweder wirklich vergisst, mir solche Sachen vorher zu sagen, oder sich einfach einen Spass daraus macht zu gucken, was ich dann mache. Aber so sind Weltreisen wohl, man bekommt immer das Tolle und das Nervige in einem Paket.
Nun denn, ich kam mir jedenfalls fuer fuenf Minuten im kuehlen Wasser vor wie ein absolut abenteuerliches Groupie vor, waehrend ich mich einfach entspannt im Spa ausstreckte, und musste selbst grinsen, dass ich es tatsaechlich gemacht habe.
Jetzt habe ich eine weitere Geschichte, die ich in 50 Jahren meinen Enkeln erzaehlen kann und ein "Boah Oma, du bist voll eklig" zurueckbekomme. Ich lache jetzt beim Schreiben noch. ;-)
Fuer diejenigen, die sich ob meiner Abenteuer manchmal Sorgen machen (was ich sehr zu schaetzen weiss!): Ich begebe mich nur in Situationen, bei denen ich ein 100% gutes Gefuehl habe. Sobald Zweifel aufkommen, bin ich aus der Nummer sofort raus, bzw. gar nicht erst drin, glaubt mir. Ich treffe mich ohnehin nur mit Menschen, die meiner Einschaetzung nach eine vortreffliche Gesellschaft darstellen. Bitte vertraut mir hier wirklich - haette ich im Geringsten daran gedacht, irgendwie bei der Aktion in Bedraengnis geraten zu koennen, haette ich es nicht gemacht. Ich haette den ganzen bush walk nicht gemacht, bzw. den ganzen Besuch sein gelassen.
Waere im Vorfeld irgendwas komisch gelaufen, haette ich ihm spaeter giftige Blaetter in seinen Salat gemischt und ihm erzaehlt, dass die so nahrhaft sind (er glaubt mir alles, was ich ihm zum Thema Essen erzaehle). Oder noch vor dem bush spa beilauefig fallen gelassen, dass das Leben mit einem kuenstlichen Darmausgang eigentlich gar nicht so schlimm ist. Oder, noch besser, dass ich vor vier Jahren noch Stefan geheissen haette, mich aber seit der OP einfach viel besser fuehle und jetzt als Frau einfach im richtigen Koerper waere.
Vertraut mir: Egal, was kommt - ich kann noch schlimmer. Jedenfalls bisher.

So, und nun zu Singapur. Ich hatte an Singapur relativ hohe Erwartungen: So viele meiner Bekannten und Freunde waren schon da und schwaermen davon, und vor der Reise hat mir meine gute Hausaerztin noch erzaehlt, dass es ihr dort so gut gefallen hat, dass sie gar nicht mehr abreisen wollte.

Sonntag, 18. Maerz:
Gestern Abend ging es fuer mich per Zug nach Sydney, und dann per Nachtbus nach Melbourne. Letzteren hatte ich gebucht, weil es so eine guenstige Art des Reisens ist. Ich hatte schon beim Buchen das Gefuehl, dass es dieses Mal nicht so schlimm wuerde. Es war dann auch wirklich ok. Ich sass neben einer normalgewichtigen und geduschten jungen Frau, und irgendwie haben wir alle zwischendurch geschlafen und die Zeit ging gut rum. Daumen hoch.
Morgens in Melbourne stellte ich fest, dass man Sonntags um 8:00 Uhr echt nichts machen kann, und so hockte ich bis 10:00 Uhr vor der Bibliothek, bis ich endlich rein konnte. Bis 14:00 Uhr habe ich froehlich vor mit hingebloggt (ok, ich war ehrlich gesagt total k.o.) und den Rest der Reise gebucht.
Ich hatte die Nacht in der YHA Melbourne Central diesmal schon lange vorgebucht (man wird ja doch manchmal etwas schlauer) und habe dann eingecheckt, dann eingekauft, dann gegessen, und bin um 18:00 Uhr oder so rueckwaerts ins Bett gefallen.

Montag, 19. Maerz:
Nach einer wohltuenden Nacht Schlaf habe ich morgens eine nette Schwedin kennengelernt, die seit zehn Jahren Yoga macht und mir erzaehlte, dass Yoga fuer sie das beste Mittel gegen Jetlag sei. Ich habe jetzt zwar keine Jetlag-traechtigen Zeitzonenwechsel mehr, aber ich merke es mir fuer das naechte Mal in Richtung Osten. Das koennte fuer mich wirklich funktionieren. Was bei mir leider so gar nicht hilft, ist der Tipp, sich an die neue Zeitzone anzupassen. Das mache ich! Mein Koerper ist trotzdem morgens um 2:00 Uhr hellwach und hat Hunger und faellt ueber Mittag ins Koma. Aber Yoga wirkt irgendwie auf der Nervensystem, erklaerte sie mir, und das wuerde wirklich helfen. Fingers crossed!
Ich bin dann mit meinen Sachen zum Flughafen, habe eingecheckt und die Zeit abgewartet. Es ist schon so, wie ein erfahrener Weltreisender auf seiner Internetseite sagte: Ueberraschend viel Zeit verbringt man einfach mit Warten. Allein der Flug von Melbourne nach Singapur dauerte 7 oder 8 Stunden - so genau habe ich schon extra nicht mehr nachgerechnet.
In Singapur angekommen, war ich dann wieder mitten in Asien, mit all seinen Eigenheiten. Ist euch mal aufgefallen, dass die Asiaten ein anderes Verhaeltnis zu koerperlicher Distanz haben? Eine Frau rannte in der Warteschlange am Zoll wirklich dauernd gegen mich. Dauernd. Und noch mal. Und rumms. Und weil's so schoen war. Und noch mal. Ich habe mich dann nach dem 14ten mal recht energisch umgedreht und sie einfach nur angeguckt. "Oh, solly, Ma'am". Ja genau, Frollein, die Ma'am war auch solly. Was die junge Frau nicht davon abhielt, mir danach noch ein paar Mal ihre Tasche in die Kniekehle zu hauen. Wir Europaeer stehen einfach weiter auseinander.
Ausserdem gibt es in Asien vermutlich niemanden mehr, der kein technisches Geraet anguckt. Echt jetzt. Jeder, der in Singapur unterwegs ist, starrt auf sein Handy oder ein anderes Geraet und tippt etwas. Manchmal konnte ich kaum noch ausweichen, wenn mir jemand entgegen kam, ein paar andere Male habe ich mir den Spass daraus gemacht, stehenzubleiben und zu gucken, ob sie es noch kurz vorher merken, oder ob sie wirklich in einen reinrennen. Fazit: Sie rennen wirklich, bis sie vor irgendetwas vordonnern. Unglaublich. Tut das auf Dauer nicht weh? Haben sie nicht eine gewisse Peripherie, die sie trotz Fokus auf das Handy oder iPhone noch sehen koennen? Offenbar nicht - die meisten sind verdutzt, schuetteln sich kurz und gehen dann um einen herum weiter ihrer Wege. Andere Laender, andere Sitten.


Beim Video ueber die Sicherheitshinweise im Flieger (ich glaube, ich bin der einzige Nerd, der jedes Mal von Anfang bis Ende zuguckt) moechte ich lobend erwaehnen, dass zum ersten Mal auch die "brace position" (siehe Bild oben) fuer uebergewichtige Menschen gezeigt wurde. Wer einen etwas dickeren Bauch hat (und das ist, wie wir alle wissen, in den allermeisten Faellen genetisch), beugt sich einfach so weit vor, wie es geht, und haelt sich an seinen Knien oder weiter oben an den Waden fest. Haetten wir diesen Ernstfall also auch geklaert. Sehr loeblich.
Ach ja. Und dann hoben wir ab, und damit verliess ich den australischen Boden. Ich habe wirklich leise geseufzt. Und die Skyline von Melbourne noch lange mit den Augen verfolgt. Ich habe generell sehr lange aus dem Fenster geguckt - ein Wunder, dass ich einer Nackenstarre entgehen konnte. Denn Australien ist ja relativ gross und wir flogen bestimmt noch vier Stunden ueber der australischen Landmasse, bevor nur noch blauer Ozean unter uns zu sehen war und ich innerlich eine kleine Traene vergoss, dass es jetzt vorbei war mit der Land der Traeume und Abenteuer.
Jetzt wieder ein praktischer Hinweis: Falls jemand auch so eine Reise macht, fragt er sich vielleicht, was man am besten mit dem noch halbnassen Handtuch macht, mit dem man sich morgens abgetrocknet hat. Packt man es in den Rucksack, den man zwei Stunden spaeter als Gepaeck aufgibt? Und nimmt das Handtuch dann 12 bis 24 Stunden spaeter etwas modrig wieder heraus? Ich nehme das Handtuch immer mit ins Handgepaeck und habe es den Flug ueber auf meinen Beinen ausgebreitet. Das ist einerseits sehr kleidsam (ok, ist es nicht, aber bitte lasst mir meine Fantasie) und zum Anderen ist die Luft im Flugzeug so trocken, dass man nach wenigen Stunden ein trockenes Handtuch wieder in sein Handgepaeck stopfen kann. Hurra!
Ich bin uebrigens mir sehr sicher, dass wir im Vorbeifliegen "in der Mitte" der australischen Suedkueste ueber Adelaide geflogen sind. So viele riesige Staedte tauchen in Australien nicht so oft einfach aus dem Nirgendwo auf, und auch der australische Herr neben mir meinte, dass es wohl Adelaide sein muesste (siehst du, Nathan, ich habe Adelaide doch noch ein bisschen sehen koennen!).
Bestimmt war ich auf dem Flug auch wieder die einzige Passagierin, die alle von der Fluggesellschaft empfohlenen Bein- und Fussuebungen durchgeturnt hat. Hat denn sonst niemand Respekt vor Tiefenvenenthrombose? Ich hatte natuerlich die guten Kompressionsstruempfe an, habe viel getrunken und mich ausserdem koerperlich betaetigt. Keine Ahnung, warum der Rest da so furchtlos rangeht.
Wir hatten auf dem Flug ein mal kurz angekuendigte Turbulenzen, aber als der singapurische Flugbegleiter Handyfotos von anderen Passagieren machte, schwante mir, dass es so schlimm wohl nicht werden koennte (wurde es dann auch nicht). Glueck gehabt.
Wir kamen dann in Singapur an, und damit bin ich offiziell wieder auf der Nordhalbkugel. Einerseits schoen, andererseits schade. Haette niemand geguckt, waere ich knallhart down under geblieben. Ich troestete mich damit, dass Singapur bestimmt auch ganz toll sei, dass mein Tag heute drei Stunden mehr haette, und dass Singapur ja vielleicht die ein oder andere Durian fuer mich bereithielte. Letzteres gab dann den Ausschlag fuer ein erstes zartes Band der Versoehnung. Aber wirklich nur ein ganz zartes.
Ich stieg aus, brach fast zusammen unter feuchten 35 Grad, nahm nach der Beschreibung des Hostels den Zug in die Stadt und kam schnell mitten in Singapur an. Dort stellte ich fest, dass sie eine Kette namens "Mr. Bean" haben (die Scherzkekse aber auch!), die Sojaeis verkauft. Wegen meiner Tapferkeit, wirklich aus Australien auszureisen (ich habe ja bis zuletzt auf ein grauenhaftes Unwetter direkt vor Singapur gehofft, durch das wir wenigstens in Perth bleiben muessen), kaufte ich mir ein Sojaeis. Wuerg. Es schmeckte wirklich wie gequirlte Bohnen mit etwas Zucker, und das als Softeis. Naja. Was lebte ich in diesem Augenblick noch im suessen Unwissen, dass das Sojaeis von Mr. Bean mich fuer die naechsten Tage noch mit am zuverlaessigsten ernaehren sollte!
Denn eins habe ich schon auf der Hinreise von der japanischen Freundin von Edwina gelernt (und Jasmine aus Singapur hat es bestaetigt): Asien ist nicht gut fuer Vegetarier. Punkt. Wer darueber hinaus noch weitere Ansprueche hat, fliegt am besten direkt weiter auf den naechsten Kontinent. Vor allem, wenn er (so wie meine Wenigkeit), keine der Landessprachen beherrscht. Argh.
Auch die allermeisten Singapurer sprechen kein wirklich deutliches Englisch, und manche gar nicht (wie macht man das, wenn Englisch mit eine der Amtssprachen ist?). Noch unguenstiger ist, dass sie vom Konzept des Vegetarismus bisher nicht viel gehoert haben. Ihr koennt euch ungefaehr vorstellen, wie erfolgreich meine Befragung der lokalen Bevoelkerung jeweils verlief.
Ich habe in Singapur 72 wirklich herausfordernde Stunden Aufenthalt gehabt. Ob ich ewas gegessen habe? Ja, zwischendurch. Gefuehlt waren es 12 Eis von Mr. Bean, eine malaysische Durian (die gelten als besser als die thailaendischen, und da koennte was dran sein), und ein paar seltsame Reisgerichte, von denen ich die meiste ohne die typisch asiatische Schaerfe bekam. Aber nicht alle. Leider.
Im Hostel ging ich noch (nettes Beamtenkind, das ich bin) zur Rezeption und sagte, dass ich bei der Schluesseluebergabe leider ueberhoert haette, wo noch mal die Kueche waere.
Personal: "Die Kueche?"
Lissa: "Die Kueche"
Personal: "Welche Kueche?"
Lissa: "Aeh ... die Kueche!"
Personal: "Not sure what you mean, Ma'am"
Lissa: "Don't tell me there's no .... no kitchen?"
Personal: "No kitchen, Ma'am. Only microwave at reception"
So war ich nach fast drei Monaten unfassbarerweise tatsaechlich in einem Hostel, das ueber keine Kueche verfuegte. Gut, wenn man Singapur ein bisschen kennt und weiss, dass dort jeder wirklich alle Mahlzeiten ausserhalb einnimmt, und quasi niemand kocht, wird das schoen verstaendlich. Ich jedoch war echt entsetzt. Bei schlechter Verstaendigung und anderen Leuten, die fuer mich kochen mussten, ahnte ich Boeses. Naja, wenigstens war das Internet im Hostel kostenlos, es gab morgens Obst und, wer wollte, Toast und Kaffee, und insgesamt war Singapur sehr guenstig. Ich habe pro Tag 42 Euro ausgegeben - das enthaelt aber wirklich alles, vom Sojaeis ueber das Hostel bis zur Nutzung des oeffentlichen Personennahverkehrs (zum Vergleich: In Bangkok hatte ich damals bei den 25 Euro das Hotel nicht mit einberechnet).
Ich wuerde luegen, wenn ich sagen wuerde, dass es in Singapur fuer mich leicht war oder besonderen Spass gemacht hat - dafuer war es einfach zu heiss und wirklich unfassbar feucht, sodass man nach zehn Minuten draussen voellig durchgeschwitzt war; dafuer habe ich beim Essen echt zu sehr gelitten; und dafuer ist es einfach zu ..... asiatisch!! Ich schaetze andere Kulturen und moechte leben, wie sie leben, aber warum muss alles glitzern? Singapur ist ein einziger Konsumtempel - ich hingegen bin maximal ein Minsumer (sorry, schon wieder so ein neues Wort), also ein consumer mit Minimalismus beim Einkaufen, der nur mitnimmt, was er wirklich, wirklich, wirklich braucht (und glaubt mir, das ist nicht viel). Wenn man nichts kaufen will, nichts essen kann, es einem zu heiss ist und das Hostel nachts so ist, wie in der Beschreibung weiter unten zu lesen ist, dann ist das eine ganz unheilige Mischung. Was war ich froh, dass ich so schnell wieder abreisen konnte.
Aber genug gemeckert - zurueck zum Thema: Ich bin am Tag meiner Ankunft noch durch Little India spaziert, habe dort mehrere Tempel angeguckt und mit den Leuten meditiert (ok, solange, bis die schrecklichen Raeucherstaebchen drohten, meine Lungen und Bronchien ernsthaft zu schaedigen) und habe mir zur Sicherheit ein paar geschmacksfreie Maiscracker gekauft. Auf Nachfrage im Supermarkt habe ich doch tatsaechlich herausgefunden, dass es einen eizigen Stand in Singapur gibt, der Durian verkauft. Dort bin ich abends noch hingepilgert und habe die beste Durian der Welt gegessen (stand auf dem Schild). Die war verdammt teuer - ich habe mit den jungen Herren schon gehandelt und umgerechnet doch 14 Euro bezahlt. Aber naja, man lebt nur ein Mal.

Dienstag, 20. Maerz:
Die Nacht verlief etwas durchwachsen, weil im Damenzimmer ausser mir nur Asiatinnen waren. Ich habe noch nie, nie, wirklich NIE einen Menschen so schnarchen hoeren. Am naechsten Morgen stapfte eine fuellige, ruestige Asiatin aus ihrem Bett, und ich ueberlegte ernsthaft, ob ich das Zimmer wechseln sollte (und ich habe ehrlich gesagt einen tiefen Schlaf).
Sista C., jetzt musst du den Absatz mal ueberspringen: Die Asiaten sind ausserdem keine grossen Fans von Taschentuechern. Warum auch, wenn man alles hochziehen kann? Ich kann das verstehen, wenn einem nur leicht die Nase laeuft, und man gerade nichts zur Hand hat. Kein Thema. Aber alles, was so richtig festsitzt, vor allem bei Menschen, die nicht genug trinken, wird doch sehr geraeuschvoll. Die Asiatin, die die ganze Nacht hochgezogen hat, war da aber ueberraschend schmerzfrei.
Ich fragte mich, was die Asiatinnen wohl ueber mich dachten - fanden sie mich uebertrieben hygienisch, zimperlich und einfach europaeisch? Ich hatte nicht den Eindruck, dass jemand von mir Notiz nahm. So lag ich klein, unbeachtet, hungrig und angewidert in meinem Bett irgendwo in der Naehe des Aequators (bitte habt ein wenig Mitleid) und zaehlte die Stunden, bis ich wieder nach Bangkok weiterfliegen konnte.
Morgens sprang ich daher fluchtartig aus meinem Bett, ass die kostenlose Fruehstuecksmelone und bloggte ueber Australien. Ich warf einen Blick auf die Seite tripadvisor.com, um zu eruieren, welche Aktivitaeten in Singapur die hoechsten Bewertungen hatten. Ich fing an mit der Marina Bay - einer Bucht, die wirklich beeindruckend ist und das Marina Bay Sands beherbergt, eine Art Hotel und Freizeitzentrum in Einem (auf dem Bild hier unten das Schiff auf den drei Saeulen). Ich lief die ganze Bucht ab und stiess tatsaechlich auf einen Stand mit Durianeis (gefrorene Durian in Eisform am Stiel). Singapur stieg in meiner Gunst um einen halben Punkt nach oben. Das Eis war zwar mit umgerechnet 7 Euro nicht billig, aber leeeeecker. Und ich hatte es ja so schwer. Also, her mit dem Eis.


Danach bin ich durch die Orchard Street gegangen, die Einkaufsstrasse Singapurs. Ich schaffte es nach mehreren Anlaeufen, etwas zu Essen zu finden. Die vorherigen Anlaeufe klangen so:

Dialog Nr. 1 (an einem Imbisstand in einem teuren Einkaufszentrum):
Lissa: "Is this only rice and vegetables?"
Frau: "Rice"
Lissa: "Yeah, but is it, like, only rice and vegetables? Did you put anything else in there?"
Frau: "Rice"
Lissa: "Only rice vegetables?"
Frau: "Oh ly?"
Lissa: "Only. O-n-ly! Only rice and vegetables?"
Frau: "Rice"
Lissa" "Do you understand English?"
Frau: Schuettelt Kopf.
Lissa: Laesst Schultern sinken und sucht weiter.
Sollte es tatsaechlich so schwierig sein?

Dialog Nr. 2 (am Buffet, den Reis hatte ich schon entdeckt):
Lissa: "Is this only vegetables or is there anything else in there?"
Frau: "Shrimps"
Lissa: "Okay ... and this one? Only vegetables?"
Frau: "Shrimps"
Lissa: "What do you have that has no shrimps?"
Frau: Zeigt auf Broccholi. Mist. Mag ich nicht.
Lissa: "All of the other vegetables (ca. 20) have shrimps???"
Frau (strahlt): "Shrimps, Ma'am".

Mein Schicksal sollte mir jedoch hold sein, und so fand ich tatsaechlich einen Stand, der Reis und geduensteten Weisskohl verkaufte. Hurra. Endlich. Man wird ja irgendwann so genuegsam!
Ich fuhr danach zum Botanischen Garten, der ja irgendwie immer schoen ist, und der sehr hoch angepriesen wurde. Dort findet man auch den Orchideengarten, den man fuer 5 Singapurdollar (ca. 3 Euro) besichtigen kann. Lebensveraendernd war die Erfahrung nicht, aber ich foerdere gerne die Haltung schoener Pflanzen, und fuer schoene Fotos waren die Orchideen selbstverstaendlich auch gut.
Ich bin im Botanischen Garten viel barfuss herumgelaufen - Singapur ist schon sehr sauber. Fuer besorgte Muetter: Ich habe immer ein Notfallset dabei. Darin enthalten sind: Eine Pinzette zur Entfernung all der Splitter, die man sich zuzieht (bisher nie passiert, toi toi toi), Desinfektionsspray in 3 Varienten und natuerlich Pflaster. Ansonsten mache ich einfach meine Kluesen auf und wenn ich einen Gegenstand auf dem Boden sehe, trete ich daneben. Bisher jedenfalls.
Zu meiner Begeisterung entdeckte ich, dass Singapur tatsaechlich Plumsklos hat - da hiess es hingehockt und mitgemacht! Die sind anfangs fuer uns gewoehnungsbeduerftig, aber meine Fruchtfreunde bezahlen viel Geld dafuer, auf ihr europaeisches Klo einen Aufsatz zu bekommen, mit dem man in eine aehnliche Position kommt. Die Haltung ist wohl das Beste fuer den Darm - weitere Details erspare ich euch.
Danach bin ich - aktiv, wie ich nun mal bin - etwas uebereifrig auch noch nach Chinatown gefahren. Um es kurz zu machen: Es gab dort, wenig ueberraschend, nichts fuer mich zu essen, und so verschlug es mich nach einer Weile in den McDonalds, der von der lokalen Bevoelkerung ueberraschend gut besucht war (was sagt uns das?).
Alles war ausserhalb des McDonalds voller Nikotin und Qualm aus dem Strassenkuechen - fuer mich das pure Grauen. Frische Luft ist so ein Luxus! Duesseldorf erhiehlt auf meiner inneren Skala weitere 300 Punkte.
Als ich Chinatown verlassen wollte, entdeckte ich einen Fruchtstand, der tatsaechlich Cempedaks hatte.


Dazu muss man jetzt wissen: Ich habe die schon mal gegessen, und sie war auch ok, aber selbst Fruchtexperten sagen, dass Cempedak "eher fuer Fortgeschrittene" ist. Mit anderen Worten: Sie kann etwas streng schmecken, und sie wird einem schnell zuwider. Ich habe sie ganz geschafft, aber konnte aus den letzten beiden Fruchtkissen nur noch den Saft raussaugen. Da war bei mir einfach Schluss. Der Geschmack schlaegt tatsaechlich beim Essen schnell um. Kein Wunder, dass diese Frucht es nie auf die Hitliste der beliebtesten Fruechte geschafft hat.
Beim Essen strahlte mich ein alter Opa staendig an und freute sich mit mir. Ich sag's euch, wenn ihr Leute kennenlernen wollt, beschafft euch Folgendes:
  • einen Hund
  • ein kleines Kind
  • eine Tropenfrucht.
Jede dieser Optionen verschafft euch innerhalb von Minuten neue Bekannte!
Abends traf ich mich dann in Little India mit Jasmine, die ich in Tasmanien kennengelernt hatte. Wir gingen in ein vegetarisches Restaurant in Little India, und auch hier war es etwas schwierig, sich genau zu verstaendigen, was die fuer mich so fremden Gerichte denn eigentlich beeinhalten (hatte ich gesagt, dass ich NIE wieder nach Asien fliege? Mann, war das anstrengend). Der Dialog verlief folgendermassen:
Jasmine: "Lissa, you have to try xyz!"
Lissa: "Looks like it has wheat flour (Anm. d. Autorin: Weizenmehl) in it, which has gluten. Is there wheat flour in this dish?"
Frau: "No, plain flour" (Anm. d. Autorin: das ist  ebenfalls normales Weizenmehl)
Lissa: "Yes, but it is from wheat, right?"
Frau: "Not, plain flour"
Lissa: "Yes, but which grain does it come from? From wheat, right?"
Frau: "I don't know"
Lissa: "Just by looking at it I'd say it's wheat flour"
Frau: "No, plain flour".

Ihr erkennt die Hoffnungslosigkeit dieses Dialoges, und so entschied ich mich, hey, mal wieder fuer Reis.
Jasmine und ich hatten einen total lustigen Abend, und ich war froh, direkt jemand aus der lokalen Bevoelkerung zu kennen. Wir haben richtig viel gelacht. Wir gingen noch in das Einkaufszentrum Mustafa (die Singapurer stehen voll auf ihre Einkaufszentren) und verabredeten uns fuer den naechsten Tag zum Mittagessen und zum Abendessen - wenn schon, denn schon.
Ich bin an diesem Tag 14 Stunden zu Fuss unterwegs gewesen. Irgendwas muss ich bei meinem Aborigine-Gang diesmal falsch gemacht haben, denn meine linke Ferse tut jetzt noch weh und ich habe komischen Muskelkater, weil ich anders aufgetreten sein muss. Dementsprechend bin ich ziemlich platt ins Bett gefallen. Nur meine schnarchenden Zimmergenossinnen hielten mich hier und da wach. Das Lustige ist, dass sie einmal komplett gleichzeitig aufgehoert haben. Waren sie noch am Leben? War alles ok? Ich traute mich nicht, durch eine Bewegung jemanden zu wecken. Nach fuenf Minuten grunzten sie aber wieder aus voller Kehle weiter. Oh Mann.

Mittwoch, 21. Maerz:
Hatte ich schon erzaehlt, dass eine der Trullas ihren Handywecker auf 5:00 Uhr gestellt hatte? In allen Naechten? Wer ist davon aufgewacht? Ich. Und zwar nur ich. Irgendwann habe ich von einem leisen "Hey, I think your alarm went off" zu einem lauten "Ladies! Whose alarm is this?" uebergehen muessen. Eine verpennte Asiatin wachte langsam auf, stellte das verdammte Teil aus, und pennte weiter. Ich nicht.
Um 7:00 Uhr standen wir dann auf, und ich weiss nicht, was genau alles an Deo und anderen Sprays in die Atmosphaere geballert wurde - ich schoss aus dem Zimmer raus direkt unter die Dusche.
Das Lustige ist, dass ich am Tag vorher (Achtung, Schatzi, jetzt wird es wirklich romantisch) noch vor mich hingedacht hatte: "Lustig, jetzt bist du bald drei Monate unterwegs, und du hast noch keinen Mann gesehen, den du so attraktiv findest wie deinen Mann". Es muss oben im Himmel jemand mitgehoert haben, denn neben mir im Bad stand auf einmal ein junger Mann von vielleicht Anfang 30, mit Sicherheit 1,90m gross, ein Koerper wie aus Granit, maskulines Gesicht, insgesamt einfach eine totale Sahneschnitte, und putze sich ganz entspannt die Zaehne. Da fiel mir doch einfach mal die Kinnlade runter.
Keine Sorge, ich habe nicht gestarrt und bin sofort unter die Dusche gehuscht. Aber ich fand es schon lustig - in Canberra erzaehle ich der netten Australierin am Flughafen, dass man nichts vorbuchen muss und ich mir das abgewoehnt habe, und schon stehe ich in Melbourne zum ersten Mal ohne Unterkunft; Und in Singapur denke ich vor mich hin, dass ich den Mann erst noch sehen muss, den ich attraktiver finde als meinen eigenen Mann, und - zack - steht da ein schon wirklich uebertrieben attraktiver Mann im Bad.
Bestimmt hat er eine total schrille Stimme, kann weder Lesen noch Schreiben und hat zu Hause ein ganzes Regel voller bunter Regina Regenbogen-Ausmalbuecher, die er in seiner Freizeit gerne hervorholt. Ich rede hier von reiner Optik - mein Mann hat neben seinem Auesseren noch so unfassbar viel zu bieten, dass ich dafuer wirklich einen eigenen Blog starten muesste und dann immer noch so viel schreiben koennte, dass ich mir dafuer noch mal drei Monate frei nehmen muesste.
Falls ich es nicht vergesse, bekommt der junge Herr aus dem Bad in Singapur den Award fuer den attraktivsten Mitreisenden. Rein optisch. Muss ja nach drei Monaten auch mal sein duerfen.
Morgens war ich auf Jasmines Tipp hin auf Segosa, einer kleinen Halbinsel suedlich von Singapur. Das ist eine Art Vergnuegungspark (das passt auch hierhin!), und dort gibt es kleine Straende, und dort habe ich selbstverstaendlich meine Graeten in den Ozean gehalten und bin an den suedlichsten Punkt des asiatisches Festlandes spaziert.
Danach haben Jasmine und ich uns getroffen, und die Nahrungssuche wurde nicht einfacher. Wir waren irgendwann in einer ganz einfachen Kueche, und ich fand es supertoll, mit der lokalen Bevoelkerung zu Mittag essen, ungeschoent und so, wie es wirklich ist. Ich habe mich feste bemueht, mich gut ins Geschehen einzufuegen. Mittags essen alle Singapurer irgendwo in den Einkaufszentren, und dort, wo alle anstehen, ist es in der Regel am besten (alte Singapurische Restaurant-Regel).
Danach habe ich noch drei Postkarten gekauft und geschrieben, war noch mal in Little India unterwegs, habe die Postkarten adressiert (dafuer musste ich online, denn meine gute Hausaerztin, die Singapur so mag, bekommt jetzt einfach auch eine Karte) und eingeworfen, und bin dann der feuchten Hitze fuer eine Dusche ins Hostel entflohen (diesmal wieder ohne Topmodels).
Abends waren Jasmin und ich dann in einem hippen vegetarischen Restaurant in der Innenstadt. Das Essen war eher mau - ein Salat, der neben ein wenig Gestruepp (wann haben die Menschen den ganz normalen Kopfsalat vergessen?) nur zwei Tomaten, vier Oliven (ich habe unauffaellig gezaehlt) und eine fingerdicke Scheibe Avocado hat, ist kein Hauptgericht. Eine klare Suppe mit ca. 10 Pilzen auch nicht. Naja. Ich hatte dann drei Vorspeisen und immer noch Hunger. Ich freute mich schon auf Bangkok und visualisierte mich mit viel, viel Essen irgendwo zufrieden rumsitzend. Hach ja.
Der Abend mit Jasmine war aber mal wieder total lustig und einfach toll - sie kommt eines Tages mal nach Duesseldorf (gucken wir mal), wir haben genau diskutiert, wie mein Mann und ich uns kennengelernt haben (das ist aber auch wirklich eine klassisch-romantische Geschichte, die ich auch dringend mal aufschreiben sollte), und besprachen, dass das bei der erst 23-jaehrigen Jasmine definitiv auch klappen wird; ausserdem erzaehlte sie mir viel ueber Singapur und wie es sich hier so lebt. Wir hatten mehrere Lachanfaelle, und ich habe den Abend wirklich sehr genossen. Ein toller Einblick in die etwas hektische, im internationalen Business voll integrierte, bunt glitzernde, unbedingt so cool wie der Westen sein wollende Kultur Singapurs, die man entweder mag oder eben nicht (ich bin da noch unentschlossen).

So, bevor ihr rechteckige Augen habt und ich eine Sehnenscheidenentzuendung vom Tippen, belassen wir es hierbei (und ich lasse schon immer so viel aus, das glaubt ihr kaum). Morgen kommt noch der allgemeine Eintrag zu Singapur als Land, und dann blogge ich das naechste Mal vermutlich schon von zu Hause aus!

Ganz liebe Gruesse aus Bangkok, wo ich nur meinen laedierten Fuss hochlege, Durian esse und fernsehe. Ich faules Stueck. Aber das ist soooo schoen und ich seufze oft tief zufrieden vor mich hin (ich habe doch tatsaechlich wieder ein Upgrade bekommen und sitze oben im Penthouse). Tolles Hotel. Tolle Stadt. Tolle Durian. Hurra!

3 Kommentare:

  1. Liebe Lissa,

    danke für Deinen superinformativenobermegalustigen Blog, ich hab mich teilweise vor Lachen nicht halten können, so coooooooool!
    Und Lust auf Australien und Neuseeland hab ich jetzt auch bekommen, nach deinen genialen Geschichten geht das ja gar nicht anders ;)
    Hab noch eine superfruchtige Zeit in deinem Penthouse mit einer Traumdurian in der Hand, genieße die letzten Stunden alleine und dann eine angenehme und gute Heimreise!
    Bin schon gespannt auf deinen nächsten Blog in Deutschland! Welcome back!!!
    Alles Liebe,
    Miri

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  2. Hey Miri :-)

    wie schoen, dass du auch mitliest, da freue ich mich!! Noch mehr sogar, wenn du jetzt auch ein wenig ins Reisefieber gekommen bist!

    Bis wieder in Deutschland und ganz liebe Gruesse!
    Lissa

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  3. Ach Mensch Lissa, du Arme.
    Das mit dem Essen ist ja wirklich gruselig.

    Da nützt einem auch der knackigste Mann im Bad nichts, wenn man immer Hunger hat.^^

    Alles Gute für deinen Fuss! Hoffentlich tut es bald nicht mehr weh!

    Bis bald,
    alles Liebe,
    Kris

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